Das NCIS Dream-Team ist zurück im Heimkino…doch Tony und Ziva müssen nun alleine glänzen…
 
Die Gefahr lauert überall
 
Tony DiNozzo (Michael Weatherly) und Ziva David (Cote de Pablo) gehen nach dem NCIS getrennte Wege und haben jeweils eigene Firmen gegründet. Die Sicherheitsfirma von Tony bringt jedoch weiterhin viel Trubel mit sich. Als die Tochter des getrennten Paares in Gefahr gebracht wird, müssen sich die beiden zusammen tun und um die Sicherheit ihres Kindes kämpfen. Doch dabei werden sie in einen verstrickten Plan gezogen, der sie zwingt durch Europa zu reisen, während sie von Interpol verfolgt werden.
 
Gute Laune und Sonnenschein
 
NCIS hatte damals einen eher düsteren Unterton und schaffte es den Grad zwischen sympathischem Humor und ernsten Themen zu treffen. Tony und Ziva setzen stattdessen eher auf einen Dramedy Stil, der ziemlich familienfreundlich wirkt. Helle Bilder im sonnigen Europa, viele Witze, kaum Brutalität und gute Laune Musik. Dadurch geht leider der Charme des Originals etwas verloren und auch die Tiefe. Es fehlt an einzigartigen Momenten und an der Atmosphäre, die NCIS ausgemacht hat.
 
Private Rückblicke
 
Der Ortswechsel nach Europa wirkt vorerst sehr erfrischend. Wir starten in Frankreich und lassen uns von dort einmal quer mitziehen. Aber keine Sorge: Für alle die schon wieder alles aus dem Original vergessen haben oder dies nie gesehen haben gibt es zu Anfangt natürlich einen schönen Rückblick, der alles Notwenige zusammenfasst. Insgesamt fehlt es der Serie definitiv nicht an Flashbacks, denn diese kommen immer wieder vor und nehmen sehr viel Zeit ein.
 
Jede Folge hat aber natürlich auch etwas Action im Gepäck, die ganz ansehnlich ist für einen gemütlichen Sofa-Abend… aber niemanden im Wohnzimmer vom Hocker hauen wird. Großteils geht es jedoch um das Privatleben von Tony und Ziva. Daher gibt es auch keinen typischen „Case of the Week“, sondern einen Fall, der sie privat betrifft und leider auch wenig innovativ ist.
 
Ein Funken Improvisation
 
…ein Funken Improvisation, der hätte nicht geschadet. Doch leider wirken fast alle Dialoge stark auswendig gelernt und nicht sehr natürlich. Es hat fast etwas von den deutschen Dialogen, gemischt mit einer Prise übertriebener Dramatik und versuchter Coolness. Ein Spruch folgt auf den anderen und keiner zieht wirklich gut. Die beiden Ex-Ermittler haben aber zumindest immer noch eine tolle Chemie und beim Anblick der beiden wird man fast nostalgisch. Die Dynamik zwischen den beiden funktioniert eben doch noch.
 
Kein Neuland
 
Die neusten Technologien wollen hier geradezu dem Zuschauer unter die Nase gerieben werden. AirPods ragen aus jedem Ohr und die Autos können natürlich selbstfahren. An jeder Ecke wird versucht zu zeigen, wie modern und digital diese Serie sein soll. Am Ende wirkt es jedoch leider etwas zu übertrieben und gekünstelt. Es wurde viel gewollt und nicht alles gekonnt. So hatten übereifrige Crewmitglieder wohl auch die Idee, dass hier der Wilhelmsschrei nicht fehlen darf…aufgepasst also, wer ihn entdecken will.
 
Fazit
 
NCIS: Tony & Ziva ist eine entspannte Serie, für einen gemütlichen Couchabend. Wer nach einem anstrengenden Tag dabei einschläft, hat jedoch auch nicht viel verpasst. Der fesselnde Charme und die dunkle Atmosphäre des Originals konnten nicht repliziert werden. Ein schönes Wiedersehen der beiden Charaktere ist es aber trotzdem.
 
 
Autorin: Melanie Fibich