Der Kinodokumentarfilm FCK 2020 von Regisseurin Cordula Kablitz-Post begleitet Deutschlands unangefochtene Techno-Superstars SCOOTER über die letzten zweieinhalb Jahre quer durch Europa – privat, im Studio, auf Reisen, auf Konzerten. Der Titel ist programmatisch: FCK 2020, zugleich der Titel eines Scooter-Hits aus dem Jahr 2020, begegnet der pandemisch verordneten Vollbremsung aller Aktivitäten mit surrealem Humor, anarchischem Widerstandsgeist und packenden Live- und privaten Archivaufnahmen.
Was tun, wenn eine Tournee von Scooter durch die größten Hallen und Festivals Europas kurzfristig auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben wird? Ansage an George, Booker und gute Seele von Scooter: Er soll die geplanten Termine und Auftrittsorte nicht aus den Kalendern in den Smartphones der Bandmitglieder löschen. Aus psychologischen Gründen. Damit die Illusion einer Jahrzehnte langen Routine erhalten bleibt. Er soll nur das Wort „verschoben“ einfügen.
Regisseurin Cordula Kablitz-Post ist mit ihrem Kameramann Christopher Rowe bei jeder Krisenbesprechung im Studio, beim Friseurtermin, beim Videodreh, bei pandemiebedingten Freizeitaktivitäten, bei einem Auftritt Scooters in Tallin dabei, der sich kurzfristig in Estland ergibt und schließlich bei dem um zwei Jahre verschobenen Tourstart. Erzählt wird die Geschichte, wie die vier Bandmitglieder um Baxxter mit der ihnen auferlegten Zwangspause umgehen. Während hinter den Kulissen rund um die Uhr telefoniert wird, um – vielleicht – eines Tages wieder vor Zehntausenden auf Raves und Festivals performen zu können, sucht die Band nach neuen Wegen, um Kontakt zu ihren Fans zu halten. Gezeigt wird, wie HP Baxxter die unverhoffte Freizeit nutzt, um die Gemälde in seinem Haus umzuhängen, seine Mutter in Ostfriesland zu besuchen und neue Songs aufzunehmen. Die Kamera ist dabei, als die Band ein Studiokonzert vor leerem Haus spielt, das nur gestreamt werden kann. Als sich die Lockdown-Regeln im Frühjahr 2022 spürbar lockern, stehen die ersten Shows an, deren Vorbereitung und Proben hautnah dokumentiert werden.
Cordula Kablitz-Post, die für ihre ARTE Doku-Reihe „Durch die Nacht mit…“ den Grimme-Preis erhalten hat, arbeitet seit 1989 als Regisseurin, Autorin und Produzentin, drehte zahlreiche biographische Künstler-Porträts und Musikvideos u.a. für Udo Lindenberg und Sven Väth. Sie arbeitete oft mit Christoph Schlingensief und führte Regie u.a. beim Kinospielfilm „Lou Andreas-Salomé“ (2016). Ihr Film „Weil Du nur einmal lebst - Die Toten Hosen auf Tour“ feierte 2019 im Rahmen der Berlinale seine Weltpremiere und lockte über 120.000 Zuschauer in die deutschen Kinos. Auch bei diesem Projekt arbeitete sie mit D.O.P. Christopher Rowe zusammen.